Gewässeruntersuchung am Schirmbach
Zur diesjährigen Gewässeruntersuchung im Rahmen des Flow-Projekts wurde der Schirmbach bei Wegefarth vor seiner Einmündung die Große Striegis untersucht. Der Bach ist hier etwa 1m breit und hat ein überwiegend landwirtschaftlich genutztes Einzugsgebiet.
Mit einer Gruppe von etwa 10 Personen untersuchten wie die chemische Gewässerqualität, aber auch die Gewässerstruktur und die im Wasser lebenden Kleintiere (Makrozoobenthos).Sie stellen für viele Fische die Nahrungsgrundlage dar und sind somit Voraussetzung für einen intakten Fischbestand. Aus den vorgefundenen Arten wird der sogenannt Spear-Index berechnet, der eine Bewertung des Unterwasserlebens ermöglicht.
Die chemischen Werte waren alle im grünen Bereich und zeigten keine Auffälligkeiten. Auch die typischerweise hohen Phosphat- und Nitratwerte konnten nicht gemessen werden.
Nur mäßig schnitt hingegen die Bewertung der Gewässerstruktur ab: die Überbauung durch eine Brücke, sowie die großflächige Sohlen- und Uferbefestigung mit Rasengittersteinen verhindern die Ausprägung natürlicher Gewässerstrukturen wie Mäander und Kolke. Gerade bei Niedrigwasser sind solche beruhigten Stellen aber ein wichtiger Rückzugsort für alle Bewohner des Bachs.
Den Insekten im Wasser schien die mangelnde Strukturvielfalt nicht zu kümmern. Wir konnten knapp 200 Individuen aus 17 Arten bestimmt werden. Mit Steinfliegen, Eintagsfliegen und Köcherfliegenarten wurden auch Arten gefunden, die sehr sensibel auf Pestizide reagieren können, so dass wir insgesamt von einem sauberen Bach ausgehen können.
Neben den Insekten konnten wir an den tieferen Stellen auch einige Elritzen entdecken, die hier scheinbar gute Lebensbedingungen vorfinden.
Text und Bilder: Lasse Berling